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Es werden Posts vom November, 2017 angezeigt.

Lagerfeuerstimmung? Fehlanzeige.

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Was knistert da so vertraut? Ganz sacht - überhaupt nicht laut. Ein Feuer ist am lodern, frisst aber nicht Holz, das da wäre am vermodern. Statt eines romantischen Lagerfeuers Duft, liegt der Gestank von brennendem Plastik in der Luft. (Evelyne, 2017;)) Was tut man, wenn keine Müllabfuhr existiert, weil es landesweit keine organanisierte Kehrichtverbrennung gibt? Man hat die Wahl zwischen zwei Optionen: Entweder man wirft den Abfall vor dem Hof ins Gebüsch oder man installiert seine eigene, private "Freiluftkehrichtverbrennungsanlage". Der Guineer entscheidet sich eher für ersteres. Das ist die Folge: Der Schweizer hier praktiziert letzteres, wir verbrennen unseren Müll vor dem Hof, obschon sich in mir bei der Verrichtung dieser Arbeit alles sträubt - einem Schweizer Herz tut es weh, Plastik vorsichhinschmelzen zu sehen. Es bleibt einem nichts anderes übrig, als alles Wissen über Dämpfe bei der Verbrennung grosszügig ausblenden. Neuerdings haben wir eine n

Liveticker & latest news

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Liveticker Guineeische Hochzeit Freitag, 11.30 Der Vater der Braut holt beim Teamchef das Hochzeitsgeschenk ab: Ein 50kg-Sack Reis und Stoff für Kleider. Sonntag, 11.30 Welch eine Wohltat! Wie aufregend! Evelyne schminkt sich das erste Mal hier in Guinea! 12.30 Fotoshooting in ausnahmsweise gestyltem Look 13.28 Noémie, Naomi und Evelyne werden abgeholt. Mit sieben weiteren Personen fahren sie über holprige Pisten in ein kleines Dorf. 13.59 Ankunft und erster Augenschein 14.00 Offizieller Start der Hochzeit 14.17 Die Autoinsassen (Schweizer, Amerikaner, Guineer) werden vor ein Haus geführt, wo sie gebeten werden, auf den Stühlen und dem Teppich Platz zu nehmen. 14.27 Warten 14.42 Warten 14.57 Warten 15.12 Der Hochzeitskonvoi kommt mit Hupen, Sirene, Gejohle und Geschrei an. Amael und Evelyne folgen ihm, die restlichen Autoinsassen bleiben beim Haus, wo ihnen das Festessen serviert wird. Evelyne, Amael und ganz viele andere Hochz

Petit à petit

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"Back to (pre)school" hiess es am letzten Montag. Zumindest für mich und wenigstens sechs der dreizehn Kinder. Dies war kein Grund zur Sorge, denn ich war gewiss: Irgendwann  im Verlauf der Woche taucht dann bestimmt jedes Kind auf. Schon am Dienstag waren wir fast wieder komplett. So nahmen wir den Kindergartenbetrieb petit à petit wieder auf. Alles macht man hier in Guinea scheinbar petit à petit: "Oui oui Madame Aissatou, tu vas apprendre le Pular. Petit à petit." "On construit la maison petit à petit." "L'école a recommencé... Petit à petit..." Et voilà: Même notre école maternelle commence petit à petit. Il faut s'y habituer... Petit à petit lerne ich auch Feste kennen. Heute durfte ich mich dem Namensgebungsfest für ein Bébé anschliessen. Das Fest heisst Dennabo und wird genau eine Woche nach der Geburt gefeiert. Bis zu diesem Tag bleiben die Mutter und das Neugeborene die ganze Zeit im Haus drinnen. Wir kamen an und es ware

Weiterbildungsferien...

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"Kinder hört zu, nach dem Wochenende ist eine Woche Ferien in der école maternelle. Madame Evelyne geht ein paar Tage in einer anderen Stadt Leute besuchen. Alles klar?" So funktionierte die Ferienankündigung. Ich bestimmte die Ferienwoche, Priska kam dies am Freitag vorher den Kindern in ihrer Muttersprache Pular erklären. Da dies der hiesigen Kommunikationskultur und Lebensart entspricht, war das für die Eltern wohl kein Problem. So trat ich also diesen Besuch in der anderen Stadt letzten Samstag gemeinsam mit Noémie und Familie Toggenburger an. Wir besuchten andere SAM-Mitarbeiter in einem anderen Projekt. Für die Fahrt dorthin kündigte Mister Google 2h 7min Fahrzeit an. Wäre er die Strecke mal persönlich abgefahren, wüsste er, dass es in der Praxis trotz unzimperlichem Fahrstil - sorry Philipp! - gute fünf Stunden dauert. Muss ich den Grund noch nennen? Na, für alle Neuleser oder Vergesslichen tu ich es doch: Die Strassenverhältnisse sind miserabel . Unser Auto bek