Posts

Es werden Posts vom März, 2018 angezeigt.

Arme Reiche und reiche Arme

Bild
Leben die Menschen hier in Armut? Hungern sie? Leiden sie unter Krankheiten, die medizinisch gesehen leicht behandelbar wären? Kriegen alle Kinder und Jugendlichen eine solide Grundbildung? Diese Fragen stellte ich mir vor meinem Einsatz und sie werden mir hie und da von euch gestellt. Hier einige konkrete Erlebnisse und Beobachtungen, die einen ersten Einblick ins Thema verschaffen: Immer wieder gibt es Kinder, die kein Znüni in den Kindergarten mitnehmen, weil das Geld für diesen Zwischenimbiss nicht reicht. Oder aber das Znüni ersetzt quasi eine Hauptmahlzeit –   direkt vor und nach dem Kindergarten kriegt das Kind nichts zu essen. Eine Frau mit einer (harmlos) blutenden Wunde bittet mich auf der Strasse um Salbe und ein Pflaster. Milchpulver können sich viele Einheimische nicht leisten. Selten gehen alle Kinder einer Familie zur Schule. Während bei den einen Kindern in Schulbildung investiert wird, reicht das Geld für die Geschwister nicht oder sie müssen zuhause arbeite

Therapeutische Intervention

Bild
Ich sehe Vor - als auch Nach teile in der Therapiekultur in unserem Schweizerschulsystem. Man kann damit übertreiben. Was tue ich allerdings in Guinea, wenn ich bei einem Kind dringenden logopädischen, heilpädagogischen oder anderweitigen Förderbedarf sehe? Klar: Ich konsultiere den hiesigen logopädischen, heilpädagogischen, psychomotorischen, was-weiss-ich welchen Dienst. Nein, natürlich nicht! So etwas existiert hier nicht. Also lasse ich zwei schweizerische Pädagoginnen einfliegen, um den entsprechenden Kindern einen zweiwöchigen Intensivkurs zu bieten. Nun, so krass war es dann auch nicht, als meine zwei PH-Freundinnen Laura und Ramona hier waren, aber sie haben mich im Unterricht unterstützt und, was mir besonders auf dem Herzen lag, meine zwei Zugpferdchen, Leandro und Eloan, die schulisch sehr weit sind, spezifisch gefördert. Hier einige Einblicke in unser Schaffen:   Psychomotorik: Ergotherapie: Logopädie:  Ergotherapie, Psychomotorik und/oder Spieltherapi

Schulreise

Bild
Mittwoch, 8:25. Welch ohrenbetäubender Lärm! Auf dem Grundstück der Familie Müller, wo sich auch der Kindergarten befindet, wird gerade ein 80 Meter tiefes Loch in den felsigen Boden gebohrt, um eine neue Wasserpumpe aufzustellen. Im Kindergarten wird man kaum ein Wort verstehen. Wir könnten doch eigentlich den Kindergarten heute Morgen im Quartier Ley Wendou stattfinden lassen – im Hof unserer WG. Nein, geht doch nicht: Sandra ist ja schon unterwegs in den Kindergarten ins Quartier Barkere, um eine Bibelgeschichte von Französisch auf Pular zu übersetzen (wie jeden Mittwoch). Morgen jedoch sind sie bestimmt immer noch am Bohren. Na dann: Machen wir doch diesen Ausflug am kommenden Tag. Donnerstag, 8:30. Laura, Ramona und ich eröffnen den Kindern, dass wir jetzt gleich auf einen Ausflug nach Ley Wendou aufbrechen. Die Kinder freuen sich ausserordentlich. Laura und Ramona waren zwei Wochen auf Besuch bei mir und haben mich täglich in den Kindergarten begleitet und mich tatkräftig unter