I tue mier kane...

"I tue mier kane!" Nein, das ist nicht Pular, die Sprache der einheimischen Guineer, das ist Seislerdüütsch, die Sprache, die mich momentan noch umgibt und welche ich vermissen werde! "I tue mier kane" heisst soviel wie "Ich bereite mich vor".
Die Vorbereitungen für meinen Einsatz in Guinea umfassen unter anderem...
... das Studieren von allgemeinen Versicherungsbedigungen der Krankenkassen und X Telefonate mit ebendiesen,
...ärtzliche Checkups und Impfinjektionen, die sich an einer Hand längst nicht mehr abzählen lassen,
...das Austesten, welches die bestverträgliche Malariaprophylaxe ist (wobei sich der Entscheid, welche Tablette man schluckt, wie die Wahl zwischen Pest und Cholera anfühlt- die möglichen Nebenwirkungen scheinen alle nicht gerade spassig...),
...Konfrontation mit allerhand Spinnen (dazu zu einem späteren Zeitpunkt mehr).

Seit ich weiss, dass ich die Schweiz im September verlassen werde, freue ich mich auf die spezielle Erfahrung, in diesem Moment meine persönliche Komfortzone ganz zu verlassen. Aber: Ich war mir nicht bewusst, wie sehr ich schon vor der Abreise meine Komfortzone verlassen muss. Ich hasse administrativen Papierkram, ich hasse Artztkonsultationen mit Blutentnahmen und Spritzen (mittlerweile muss ich vor lauter Gewöhnung nicht mal mehr abliegen) UND ich hasse Spinnen! All die Vorbereitungen sind zwar ganz spannend und aufregend... aber eben: ausserhalb meiner Komfortzone. Somit ist mein Motto stets: "Was dich nicht umbringt, macht dich stärker." :-)