Das grosse Schlammloch
Welches Wegbild beschreibt deine letzten Wochen oder Monate
am treffendsten und warum?
Dass du noch immer in meinen Blog reinklickst, freut mich. Für dich als mein treuer Leser möchte ich heute einen etwas anderen Einblick resp. Rückblick auf mein Guineajahr geben. Dass nicht immer alles nur schön und leicht war, konnte man zwar meinem Blog entnehmen. Dass ich aber von Januar bis Ende April vier sehr schwierige Monate erlebte, dies teilte ich nur meinen Allernächsten mit.
Dass du noch immer in meinen Blog reinklickst, freut mich. Für dich als mein treuer Leser möchte ich heute einen etwas anderen Einblick resp. Rückblick auf mein Guineajahr geben. Dass nicht immer alles nur schön und leicht war, konnte man zwar meinem Blog entnehmen. Dass ich aber von Januar bis Ende April vier sehr schwierige Monate erlebte, dies teilte ich nur meinen Allernächsten mit.
In einem Seminar diesen Sommer wurden wir Teilnehmer
aufgefordert, die obenstehende Frage "Welches Wegbild beschreibt deine letzten Wochen oder Monate
am treffendsten und warum?" zu beantworten. Meine Antwort lautete: Nummer 12; mit folgender Begründung:
Wie dieses Auto steckte auch ich in einem tiefen Graben – im
Schlamm – und ich war nicht sicher, ob ich aus diesem Graben noch rauskomme
oder ob ich stecken bleibe. Steckenzubleiben würde bedeuten, aussteigen zu
müssen und das Auto stehen zu lassen – also meine begonnene Arbeit in Guinea zurücklassen,
vorzeitig aus dem Projekt aussteigen und nachhause kommen. Doch ich war zum
Glück nicht alleine. Ich hatte Helfer, die mir Anstösse gaben, damit ich aus
dem Loch kam. Namentlich meine Familie und gute Freunde zuhause, das Team vor Ort,
meine Mitbewohner vor Ort und auch der Gott der Bibel.
Lasst mich noch etwas konkreter werden:
Das Zurücklassen der Schweiz letzten September bedeutete das
Zurücklassen meines vertrauten «Gärtchens», meiner Komfortzone. Ich verliess
alles, was mir Identität und Halt gab, worin ich mich kompetent fühlte und
worüber ich mich bewusst oder unbewusst definierte: Mein Zuhause, meine
Hobbies, meine Familie, meine Freunde, meine Berufsstelle, sowie einen
Grossteil meines Kleiderschrankes und einige Nebensächlichkeiten mehr…
Nichts von all dem hatte ich in Guinea noch. Meine Identität
geriet dadurch ins Wanken. Dazu kam, dass ich alles neu lernen musste: die
Sprache, die Art einzukaufen, die Art Kontakte zu knüpfen, die Art zu
unterrichten, die Art mich zu kleiden… in allem war ich ein totaler Anfänger. Dies
riss mich in eine Identitäts- und Selbstwertkrise, die ich so noch nie erlebt
hatte. Nun steckte ich also in diesem Loch, aus dem ich so einfach nicht wieder
herauskam. Ich weiss nicht, ob ein Psychologe mir in der Schweiz eine
Depression diagnostiziert hätte. Doch Guinea kennt keine Psychologen oder in
dieser Hinsicht geschulten Ärzte. Somit war die Frage, ob ich den Einsatz
abbreche, oder ob es Sinn macht, zu bleiben und zu kämpfen. Nach einer gewissen
Bedenkzeit entschied ich mich für die zweite Variante. Glücklicherweise habe ich
einen Freund, der zugleich Arzt und Psychologe ist und er ist überall auf der
Welt mit mir: Jesus. In der Bibel steht geschrieben: «Jesus sprach zu ihnen: Die Gesunden brauchen
keinen Arzt, sondern die Kranken.“ (Lukas 5,31)
Trost, Hoffnung und Zuversicht während dieser schweren Zeit
gewann ich unter anderem aus der Bibel. Die drei Stellen, die mir besonders Mut
machten, möchte ich hier zitieren:
„Ich blicke
hinauf zu den Bergen: Woher wird mir Hilfe kommen? Meine Hilfe kommt vom Herrn,
der Himmel und Erde gemacht hat! Und du sollst wissen: Der Herr lässt nicht zu,
dass du zu Fall kommst. Er gibt immer auf dich acht. Er, der Beschützer
Israels, wird nicht müde und schläft nicht ein; er sorgt auch für dich. Der
Herr ist bei dir, hält die Hand über dich, damit dich die Hitze der Sonne nicht
quält und der Mond dich nicht krank macht. Der Herr wendet Gefahr von dir ab
und bewahrt dein Leben. Auf all deinen Wegen wird er dich beschützen, vom
Anfang bis zum Ende, jetzt und in aller Zukunft!“ (Psalm 116)
«Herr, du hast den Strom meiner Tränen versiegen lassen!»
(Psalm 116,8)
«Jesus
sprach zu ihnen: Die Gesunden brauchen keinen Arzt, sondern die Kranken.“
(Lukas 5,31)
Ich durfte in der
folgenden Zeit erleben, wie Jesus mir Arzt und Heiler war, der meinen
Selbstwert wieder stärkte. Meine Identität fand ich neu bei ihm. Alles, was mir
auf dieser Welt Halt gibt – Menschen, Arbeit, Hobbies, usw. – kann ich
verlieren; nicht aber Jesus in meinem Herzen.
Der Weg der
Besserung war lang und schwer und von Rückfällen gezeichnet, doch ich schaue
mit Dankbarkeit auf diesen lehrreichen Weg zurück!
In diesem Zusammenhang möchte ich dich/Sie und alle
Interessierten ganz herzlich einladen, wenn ich am Dienstag, 16. Oktober, von
Schönem und Schwierigem während meinem Einsatz in Guinea erzähle.
Erlebnisbericht
über meine Zeit in Guinea
Kommt
und lasst euch durch die vielen farbigen Bilder in eine fremde Welt mitnehmen!
Ich freue mich sehr, wenn ich dich/Sie dort begrüssen darf!
Wann: Dienstag, 16. Oktober 2018,
20.00 Uhr (ca. 1h)
Wo: FeG Murten, Meylandstrasse
8, 3280 Murten
Was: Fotopräsentation mit
Einblick in meinen Alltag in Guinea, danach kleiner Apéro & Kollekte fürs
Projekt