Schulreise
Mittwoch, 8:25. Welch ohrenbetäubender Lärm! Auf dem
Grundstück der Familie Müller, wo sich auch der Kindergarten befindet, wird
gerade ein 80 Meter tiefes Loch in den felsigen Boden gebohrt, um eine neue
Wasserpumpe aufzustellen. Im Kindergarten wird man kaum ein Wort verstehen. Wir
könnten doch eigentlich den Kindergarten heute Morgen im Quartier Ley Wendou
stattfinden lassen – im Hof unserer WG. Nein, geht doch nicht: Sandra ist ja
schon unterwegs in den Kindergarten ins Quartier Barkere, um eine
Bibelgeschichte von Französisch auf Pular zu übersetzen (wie jeden Mittwoch).
Morgen jedoch sind sie bestimmt immer noch am Bohren. Na dann: Machen wir doch
diesen Ausflug am kommenden Tag.
Donnerstag, 8:30. Laura, Ramona und ich eröffnen den
Kindern, dass wir jetzt gleich auf einen Ausflug nach Ley Wendou aufbrechen.
Die Kinder freuen sich ausserordentlich. Laura und Ramona waren zwei Wochen auf
Besuch bei mir und haben mich täglich in den Kindergarten begleitet und mich
tatkräftig unterstützt. 3 offiziell qualifizierte Kindergartenlehrerinnen für
13 Kinder – teure Angelegenheit! Nein, natürlich arbeiten wir alle
ehrenamtlich. So brechen wir auf – die Kinder für diese Schulreise ausgerüstet
mit: Flipflops und einem Znüni im Plastiksack. Sie wussten ja nichts. Da ist
auch nichts dabei. Die Kinder sind sich gewohnt, Kilometerweit in Flipflops zu
gehen, der Plastiksack kann ja auf dem Kopf deponiert werden… So kommen wir
dreissig Minuten später bei mir zuhause an, wo die Kinder im Sandkasten spielen
dürfen und geschminkt werden. Die Freude der Kinder ist gross, die Aufregung
ebenso und das Chaos noch grösser. Aber, der Ausflug war ein voller Erfolg.
Nach zwei Stunden kehren wir zurück. Kinder und Lehrerinnen fix und fertig –
wie nach einer ganztägigen Schulreise. Fazit von Nicolas: Am besten gefallen
hat mir die “Schtinkichue“ (man erinnere sich an den letzten Blogeintrag…).