Meine Weihnachten 2017
Statt Kerzenduft und Tannenduft rieche ich Kerzenduft und
Antibrumm.
Statt Spitzbuben backe ich Erdnussgüetzi und Bananentäschli.
Statt bei 2°C friere ich bei 18°C.
Statt „Oh Tannenbaum“ dichten wir um in „Oh Moringabaum“,
statt „Schneeflöckchen, Weissröckchen“ heissts hier „Staubflöckchen,
Braunröckchen“ (zur Nachlese siehe Anhang).
Statt H&M-Ware befinden sich im Adventskalender neue
farbige Kopftücher oder hübscher Schmuck (beispielsweise Ohrringe für ca. 10
Rappen).
Statt Spitzbuben backe ich Erdnussgüetzi und Bananentäschli.
Ich habe noch nie so viel von und über Weihnachten geredet
wie dieses Jahr. Nur um nicht zu vergessen, dass Weihnachtszeit ist. Aber
Weihnachten hat sich noch nie so unweihnächtlich angefühlt. Meine Liebsten
haben mir sehr gefehlt. Trotzdem gab es auch Erfreuliches: Das beste
Weihnachtsgeschenk für mich war wohl, dass am 18. Dezember ZUM ERSTEN MAL ALLE
13 KINDERGÄRTELER im Kindergarten anwesend waren!! Nach drei Monaten
Kindergarten ein HISTORISCHER TAG!
Da im Moment ein Memory-Hype herrscht im Kindergarten,
beschloss ich, dass die Kinder auch ein kleines Geschenk, nämlich ein
gebasteltes Memory, erhalten sollten. Bis dahin musste ich sie aber noch gut an
die Memoryregeln gewöhnen: Es gibt eine bestimmte Spielerreihenfolge. Es werden
ganzgenau zwei Karten umgedreht. Die Karten müssen für alle ersichtlich gedreht
werden. Zwei gleiche Karten darf man nehmen. Zwei ungleiche Karten muss man
wieder zurückdrehen und zwar am genau gleichen Platz wo man sie genommen hat.
Dann schaue ich den anderen Spielern bei diesen Abläufen zu und versuche, mir
die Bilder zu merken. Einige Kinder habens kapiert, andere werden das Memory
anders verwenden. Ist auch ok… Die Kinder malten die Bilder selber aus, ich
schnitt sie aus und laminierte sie (ja wir haben ein Laminiergerät in der
WG!!!). Die Freude seitens der Kinder über die Päckli mit dem Memory – oder
anderes gesagt mit den vielseitig verwendbaren Tierbildchen – war gross.
Auch ich freute mich über ein tolles Weihnachtgeschenk:
Einen Laptop! Naja, nicht einen neuen Laptop, sondern meinen eigenen. Ich habe
nämlich beim Packen im September nur eine grosse Fehlentscheidung getroffen,
die ich bereue. Ich hab aus Gewichtsgründen den Laptop zuhause gelassen. So
zitierte ich ihn nachträglich hierhin und er ist mir nachgereist. Bevor ich ihn
entgegennahm wurde er durch zwölf Hände gegeben: Die Mutter der Blogschreiberin
gab ihn der Mutter der Freundin der Blogschreiberin, welche ihn der Freundin
der Blogschreiberin gab, welche ihn der Frau eines Angestellten der
aussendenden Organisation der Blogschreiberin gab, welche ihn dem genannten
Angestellten der aussendenden Organisation der Blogschreiberin gab, welcher ihn
dem Chef der aussendenden Organisation der Blogschreiberin gab, welcher ihn
beim Besuch der Blogschreiberin feierlich übergab. Dank der Flexibilität und
Hilfe von Sylvia, Fränzi, Sarah, Simone, Albert und Jürg kann ich jetzt
einfacher Blogschreiben. Danke euch!!! 😊
Nun, jetzt hab ich wieder ganz schön viel über Weihnachten und Geschenke geredet (geschrieben), ohne dass ihr wisst, wie wir hier denn nun letzten Endes Weihnachten gefeiert haben. Ein kleiner Abriss:
Am 23. Dezember haben wir bei Müllers Güetzi gebacken. Der Tatendrang wurde von einem riesigen Feuer im Hof unterbrochen. Das Feuer verschlang all das hohe Elefantengras. Da verbrannte uns doch gleich eine Ladung Güetzi (im Backofen, nicht im Feuer), weil wir vor lauter Feuer und Rauch die Güetzi nicht mehr rochen...! Und vor lauter Aufregung gibts nur Feuerfotos aber keine Güetzifotos...:
Am 24. Dezember feierten wir mit Müllers klassische Schweizer Weihnachten: Geschichte, Singen, Essen, Reden, Lachen, Spielen. Hier einige Eindrücke davon:
Den 25. Dezember zelebrierten Noémie und ich mit einem Pancake-Brunch. Ansonsten war es ein Tag wie viele andere. Nur etwas mehr Heimweh.
Voilà. Und ins neue Jahr rutschen wir dann am Meer!
Bis bald!
Eure Evelyne
Anhang:
Schneeflöckchen, Weissröckchen en Guinée:
Staubflöckchen,
Braunröckchen, wann kommst du geweht?
Du wohnst
auf der Strasse, dein Weg ist so kurz.
Oh Tannenbaum en Guinée:
Oh
Moringabaum, oh Moringabaum, wie schön sind deine Blätter!
Du grünst
nicht nur zur Regenzeit, nein auch im Dezember, wenn es stäubt.
Oh
Moringabaum, oh Moringabaum, wie schön sind deine Blätter!